Das Benko-Imperium zerbricht, Galeria Karstadt Kaufhof geht in die dritte Insolvenz innerhalb weniger Jahre und es ist völlig unklar, wie viele Warenhäuser sich weiterhin in unseren Innenstädten werden behaupten können. Die einstigen Publikumsmagneten befinden sich seit über 40 Jahren auf dem Rückzug, von 15 Prozent Marktanteil am Einzelhandel zu Boom-Zeiten sind nur noch 1,5 Prozent übrig geblieben.
Entsprechend der bloßen Größe und städtebaulichen Relevanz der Flächen fällt es in der öffentlichen Wahrnehmung mehr ins Gewicht, wenn das Warenhaus eines Betreibers mit vielen Arbeitsplätzen auf einen Schlag aus der Innenstadt verschwindet, als wenn mittelständische Einzelhändler sich nach und nach zurückziehen. Und für die Eigentümer stellt sich die Frage nach einer alternativen Nutzung.
Dieses Whitepaper richtet sich damit sowohl an Eigentümer und Investoren als auch an Städte, Wirtschaftsförderungen, Stadtmarketing und ähnliche Interessengemeinschaften, die von Warenhausschließungen betroffen sind.
Fazit: Es gibt kein Patentrezept für die Umnutzung von Warenhäusern.
Mit Blick auf verschiedene Studien und auch unseren eigenen Erfahrungen nach vergehen von einer Warenhausschließung bis zur Wiedereröffnung nach erfolgter Umnutzung im Schnitt vier bis fünf Jahre. Lange Leerstandszeiten lassen sich oft auf fehlende oder mangelhafte Konzepte, Uneinigkeiten von Eigentümern und potenziellen Nachnutzern sowie lange Genehmigungs- und Bauphasen zurückführen. Allein von der GKK-Schließungsliste aus 2019/ 2020 stehen laut einer
aktuellen Studie des IIHD noch weit mehr als 50 Prozent der Warenhäuser leer.